Fruchtwechsel

Jede Pflanze entzieht unserem Boden Nährstoffe. Verschiedene Pflanzen entziehen unserem Boden aber auch verschiedene Nährstoffe.

Jede Pflanze hinterlässt seine Spuren in unserem Boden, manche Pflanzen mehr, manche weniger. Umso länger bzw. öfter die gleiche Pflanze am gleichen Standort angebaut wird, umso deutlicher machen sich ihre Spuren bemerkbar. Zum einen wird der Boden einseitig ausgelaugt, zum anderen werden fleißige, meist schädliche Spurensucher, wie Krankheiten und Schädlinge, angelockt.

Stellt Euch vor der Boden hat 6 verschiedene Nährstofftanks eingebaut, die sich nur alle 6 Jahre neu befüllen. Auf der anderen Seite stehen 6 Gemüsesorten, die jeweils einen kompletten Tank der verschiedenen Nährstoffe pro Saison benötigen. Würde man nun alle Gemüsesorten innerhalb einer Saison anbauen, wären nach dieser einen Saison alle Tanks leer und man müsste 6 Jahre warten, bis der Boden wieder ausreichend Nährstoffe hat.

Pflanzt man aber pro Saison nur eine Gemüsesorte, so entleert sich pro Saison lediglich der Tank des für das angebaute Gemüse benötigten Nährstoffs. Im nächsten Jahr baut man dann eine Gemüsesorte an, die die Nährstoffe eines anderen, noch voll befüllten Tanks benötigt. Fährt man 6 Jahre abwechselnd so fort, kann nach 6 Jahren wieder von vorne begonnen werden.

Um dem Boden also ausreichend Erholungszeit zu verschaffen und unerwünschte Spurensucher auf falsche Fährten zu locken, empfiehlt sich ein 6-jähriges Fruchtwechselsystem.

Beim 4-jährigen Fruchtwechselsystem, auch bekannt als “4-Felder-Wirtschaft”, wird das Beet in 4 Teile untergliedert, welche abwechselnd mit Schwachzehrern, Mittelzehrern, Starkzehrern und Gründüngung bestellt werden. Diese Methode wird bereits seit Jahrzehnten von Hobbygärtnern erfolgreich verwendet. Der Nachteil der 4-Felder-Wirtschaft ist allerdings, dass es eine relativ große zu bewirtschaftende Fläche voraussetzt. Von 4 Beeten können pro Jahr nur 3 bewirtschaftet werden. Die Beete sollten also groß genug sein, um jährlich auf eines verzichten zu können.

Bei welchen Gemüsearten es sich um Schwach-, Mittel- bzw. Starkzehrer handelt, findet Ihr übrigens in unserem Gemüsebeet unter den "Eckdaten" der einzelnen Gemüsearten.

Welches System am besten passt, ist abhängig von der zur Verfügung stehenden Fläche und dem persönlichen Geschmack.