Spanische Wegschnecke (Kapuzinerschnecke)
Nahrung
Spanische Wegschnecken fressen vor allem geschwächte frische Pflanzen und Aas. Während wilde Pflanzen schützende Stoffe enthalten, die den Schnecken nicht schmecken, bevorzugen sie verständlicherweise zarte Zuchtpflanzen, die in einem Gemüsegarten natürlich in einer Vielzahl zur Verfügung stehen.
Aktivität
Nacktschnecken sind nachtaktiv und verstecken sich bei sonnigem und trockenem Wetter an schattigen, feuchten Orten. Je größer die Schnecke, umso aktiver und robuster ist sie. Pro Nacht kann eine Nacktschnecke etwa 25m zurücklegen, was einem Schneckentempo von ca. 3 m/h entspricht.
Fortpflanzung
Die Spanischen Wegschnecken sind, wie alle Schnecken, Zwitter, d.h. sie besitzen beide Geschlechter und können sich in Extremfällen auch selbst befruchten. Eine Spanische Wegschnecke legt bis zu 500 Eier in Gelege mit bis zu 225 Stück! Da die Art nur einen Fortpflanzungszyklus hat, stirbt sie meist nach dem Ablegen der Eier. Die Eier werden meist an dunklen, feuchten und geschützten Orten abgelegt, z.B. im Schutze eines Strauchs oder
in Hohlräumen unter Blumentöpfen, Steinen, Vlies oder Totholz.
So viel zur Schneckenkunde. Nun wollen wir Euch Tipps vorstellen, wie Ihr Eure Gemüsepflanzen vor ungewolltem Schneckenbesuch schützen könnt, ohne die Schnecken dabei gezielt zu töten.
Die einfachste und gleichzeitig wichtigste Maßnahme ist das physische Entfernen der Schnecken. Da Schnecken aber durchaus weit kommen, sollte man sie möglichst weit entfernt beispielweise auf einer Wiese aussetzen, sodass sie nicht am nächsten Tag wieder da sind.
Schnecken suchen sich tagsüber gerne einen dunklen, feuchten und geschützten Unterschlupf. Wenn man also weiß, wo sich dieser Ort im Garten befindet, kann man die Schnecken gezielt von dort absammeln. Es empfiehlt sich also den Schnecken einen solchen Ort zu schaffen. Hierfür eignen sich beispielweise große Rhabarberblätter oder Totholz.
Schnecken benötigen viel Feuchtigkeit, ihr größter Feind ist also die Trockenheit. Wer also vermeiden will, dass sich die Schnecken den Weg ins Gemüsebeet bahnen, der sollte es der Schnecke etwas schwerer machen und das Gemüse lieber direkt an der Wurzel gießen, anstatt breitflächig das Wasser über dem gesamten Beet zu verteilen.
Schnecken haben empfindliche Sohlen und können daher keine scharfkantigen Barrieren überwinden. Es empfiehlt sich also eine Art Schutzwall um die Pflanzen oder um die kompletten Beete zu stellen oder legen.
Als Schutzwall eignen sich beispielsweise:
Wie bei mittelalterlichen Burgen können auch verschiedene “Burggräben” zum Einsatz kommen.
Ein Zaun, der die Schnecken fernhält? Das klingt ja großartig! Ist es auch, ist aber auch vergleichsweise teuer! Die speziell doppelt gebogenen Ränder des Zauns sind so konstruiert, dass die Schnecken die Knickkante nicht überwinden können. Ein Schneckenkragen funktioniert auf die gleiche Weise, eignet sich allerdings nur für einzelne Gewächse.
Schnecken haben ein feines Näschen und mögen viele Gerüche nicht. Dies kann man sich zum Vorteil machen und rund um das Gemüsebeet Pflanzen setzen, deren Geruch Nacktschnecken abschrecken. Zu den “schlecht riechenden” Pflanzen zählen:
Wer nicht direkt den kompletten Gemüsegarten umpflanzen möchte, kann es auch mit Pflanzenjauchen probieren, deren Geruch für Schnecken ebenfalls abschreckend wirkt. Die zu schützenden Pflanzen können damit eingesprüht werden, um sich vor Schneckenfraß zu schützen. Es eignen sich hierfür Jauchen aus:
Wie Pflanzenjauchen hergestellt werden könnt ihr ins unserem Gartentipp
Nützliche Pflanzenjauchen und ihre Verwendung nachlesen.
Wenn nichts mehr hilft, dann müssen die natürlichen Fressfeinde her. Wer selbst keine Enten hat, kann sich bestimmt mal ein paar leihen. Enten leihen? Kein Scherz! - Unter dem Suchbegriff “Rent an ent” findet Ihr bestimmt auch in Eurer Nähe eine “Entenvermietung” für Euren Garten.
Habt Ihr noch weitere Erfahrungen oder Ideen? Lasst es uns gerne wissen!